Alternative Energien
Mit immer knapper werdenden Rohstoffreserven steigt auch die Notwendigkeit, nach Alternativen im Energiesektor zu suchen. Aus Abfällen und Biomasse gewonnene Energie gewinnt dabei immer mehr an Bedeutung und hat in den letzten Jahren zu einem wahren Boom in der Entwicklung und Anwendung neuer Technologien geführt. Auch die AWG hat hier neue, zukunftsorientierte Wege beschritten. Zu ihren Kernaufgaben der Abfallwirtschaft ist als weiterer Schwerpunkt noch die Energieerzeugung gekommen.
Trockenvergärungsanlage
Bioabfälle werden im Entsorgungszentrum Bassum vor ihrer weiteren Verarbeitung im Kompostwerk in der TVA vergoren. Es handelt sich hierbei um sechs geschlossene Boxen, in denen unter anaeroben Bedingungen Biogas gewonnen wird. Das Biogas wird verstromt, die Abwärme nutzt die AWG zum Beheizen eines nahe gelegenen Krankenhauses.
Energie aus der Bio-Tonne
Verarbeitet werden in der Anlage etwa 18.000-20.000 Tonnen Bioabfälle.
Die abgeladenen Bioabfälle werden zunächst mittels eines Radladers vor der Aufgabe in die Anlage mit bereits vergorenem Material im Verhältnis 1:1 gemischt.
Der Kernbereich der Trockenvergärunganlage besteht aus sechs vollständig gekapselten Fermenterboxen der Fa. BEKON. Die Befüllung / Entladung der Kammern erfolgt jeweils zeitversetzt, um so eine kontinuierliche Gasproduktion zu gewährleisten.
Im beheizten Fermenter findet der Gärprozess im mesophilen Temperaturbereich bei ca. 39 0C statt, die Dauer ist mit rechnerisch vier Wochen anzusetzen.
Nach dem Austrag werden die Gärreste zur Hälfte dem frischen Inputmaterial zugesetzt (s.o.), die andere Hälfte wird in die Kompostierung gegeben.
Das durch den Vergärungsprozess entstehende Biogas wird der energetischen Verwertung zugeleitet. Im BHKW treibt das Biogas, welches einen Methangehalt von 50-60 % aufweist, eine Gasturbine an. Bei der Energieerzeugung entsteht Prozesswärme, die nicht in die Außenluft abgegeben wird, sondern das Wasser einer Fernwärmeleitung erhitzt. Sie versorgt das nahe gelegene Krankenhaus Bassum mit Wärmeenergie.
Vorteile dieses Verfahrens
- CO2 – Reduktion durch Nutzung der biogenen Energie des Bioabfalls
- Kontinuierliche Gasproduktion durch zeitversetzten Fermenterbetrieb
- Abfallfreies Verfahren - Gärreste werden direkt weiterverarbeitet (kompostiert)
- Robuste, wenig störanfällige Technik (einfache, gekapselte Betongaragen)
- Durch Kombination Stromerzeugung und Wärmegewinnung hohe wirtschaftliche Effizienz
Photovoltaik
Um den hohen Energiebedarf der Anlagen im Entsorgungszentrum zu decken, setzen wir – wo immer möglich – eigene Ressourcen ein. Hierzu gehört auch die Produktion umweltschonender und nachhaltiger Energie mittels Photovoltaik. Etwa 900 qm Dachflächen sind mit Photovoltaikmodulen bestückt.